FEEDBACK
Die Liebesnacht des Dichters Tiret
BAND I - Mirabeau - 1788
ISBN 978-3-9502498-1-1

Rückmeldungen an
tiret[at]1668.cc

 

Mila Becker - Inhaberin von Buch & Präsent, Voerde
http://www.mila-becker.de/

Witzig, geistreich und klug sind die historischen Romane des Schriftstellers Richard Breuers. Sie drehen sich u. a. um den Gelehrten Mickiewcz, seine Liebe zu einer Aristokratin und den ebenso charmanten, wie geheimnisvollen Marquis d'Angelique und entführen in die Zeit vor der Französischen Revolution. Man trifft auf viele prominente Gestalten und historische Details und wird mit glänzenden und schlagfertigen Dialogen grandios unterhalten! "Die Liebesnacht des Dichters Tiret" und "Brouillé" sind schon erschienen, auf den dritten Band muss man noch bis Oktober warten! Aber da stehen ja die nächsten Ferien schon vor der Tür.

 

Kritik von Evi T.
http://zwillingsleiden.blogspot.com/2011/07/richard-k-breuer-die-liebesnacht-des.html

Jetzt werden sich ein paar Leser meines Blogs wundern, seit wann ich denn Historische Romane lese. Naja, Leute, ich les ja auch hin und wieder mal Literatur! Und nicht immer nur Romances. Wenn ihr euch bei meinen Rezensionen umseht, werdet ihr entdecken, dass ich auch allerhand andere Genres lese. Sie müssen mir bloß schmackhaft gemacht werden. Dieses Buch hier wurde mir vom Autor förmlich an den Busen in die Hände gedrückt. Nein, ist natürlich nicht wahr. Ich habe ihn auf Knien gebeten, es mir zu geben, nachdem ich die ersten paar Seiten* gelesen habe. Nein, ist natürlich auch nicht wahr. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
 

Ich habe mich ja vor etwas über einem Jahr schon ganz köstlich mit einer wirklich gelungenen Krimikomödie vom Breuer amüsiert (meine Rezension zu Schwarzkopffindet ihr HIER), und das war natürlich einer der zwei Gründe, warum ich mich auch über ein Buch getraut habe, das ich normalerweise nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Ich meine, Französische Revolution? Bitte? Interessiert mich das? Öhm. Naja... (Der andere Grund heißt Erik, aber das ist eine andere Geschichte, die Rezension dazu kommt noch.)
 

Ich gebe zu, dass ich ein bissl länger für das Buch gebraucht habe, bis ich endlich durch war damit. Was einerseits an der enormen Ablenkung Hitze der letzten Tage lag, die mein Gehirn ein wenig lahmgelegt hat. Und andererseits daran, dass mich die vielen historischen (und nicht historischen) Fakten und Personen im Buch zuweilen ein wenig überfordert haben. ("Vermutlich mangelt es mir hierzu an Geist." Zitat, S. 194) Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, weil ich den Schreibstil des Autors ganz einfach mag, auch wenn ich den Mittelteil ein wenig schleppend fand (weil für mich ein bissl zu politisch). Und natürlich mag ich auch den Humor - in diesem Buch zeigt der Breuer, dass er es auch feiner kann, leiser, nicht so brachial-komisch wie in Schwarzkopf (obwohl ich das dort ja große Klasse fand, aber da passt es natürlich auch hin.)
 

Allerhöchsten Respekt habe ich vor der umfassenden Recherche-Arbeit, die sich der werte Autor hier angetan haben muss, aber - schlau wie er ist - ist das ja nicht das einzige Buch, wo er sein Wissen und seine Imagination reinsteckt, das ist ja erst der erste Teil einer (vorläufig?) vierteiligen Serie, von der bisher drei Bände erschienen sind. Nähere Infos dazu gibt's weiter unten.
 

Fazit: 4 Sterne. Ein interessanter Ausflug in die Geschichte. Ich werde mir auf jeden Fall den nächsten Teil holen, denn ich will wissen, wie die Geschichte um Mickiewicz weitergeht, und was es mit "Tiret" auf sich hat. Und anstatt hier zu lobhudeln oder zu kritisieren, lasse ich mal einige meiner Lieblingszitate sprechen ...

 

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Kritik von tassifeufel auf krimicouch.de
http://www.krimi-couch.de/krimis/richard-k-breuer-die-liebesnacht-des-dichters-tiret.html

Fast könnte man meinen, der Autor hätte in der Zeit gelebt, so plastisch und realistisch beschreibt er die Zeit politischer und gesellschaftlicher Umbrüche vor der französischen Revolution. Man merkt jeder Seite des Buches an, daß der Autor hier akribisch recherchiert hat und so breitet sich vor dem Leser ein bunter Bilderbogen vom ausgehenden 18. Jh. aus.

Die Dialoge, aus denen das Buch auch zum großen Teil besteht, sind eindeutig die große Stärke des Autors, sprachlich perfekt an die handelnde Zeit angepaßt, sind sie mit rhetorischer Raffinesse geschrieben, so das man des öfteren schmunzeln muß! Wie z.B. hier (Kapitel 3, Seite 34) :
"Eines noch, bevor ich Euch entlasse. Findet Ihr meine Tochter Ludomila in dem Maße reizvoll in dem eine Frau ihres Alters zu sein hat?"
"Wenn ich das Positive und das Negative gegeneinander aufrechne, so bleibt unter dem Strich nur ein Ergebnis, als das die Natur ihre weiblichen Reize nicht eben allzu üppig bedachte."
"Wie darf ich diese Worte verstehen Herr Mickiewicz?"
"Ist es mir erlaubt in aller Offenheit zu sprechen?"
"Zögert nicht. Redet frei und ohne Scheu. Ich muss die Wahrheit wissen!"
"Die Wahrheit ist nicht immer angenehm!"
"Ihr weicht mir aus Herr Mickiewicz."
"Sie ist hässlich, werte Fürstin!"

Bei einer derartigen Konversation fühlt man sich unweigerlich in die betreffende Zeit versetzt und obwohl man im Roman erstaunlich wenig Beschreibungen vom Äußeren der Personen, der Kleidung oder vom Mobilar findet, sieht man die Figuren regelrecht vor sich. Circa in der Mitte des Buches gibt es einige Kapitel die sich für meinen Geschmack zu sehr mit philosophischen Disputen befaßt haben, ich fand das ein wenig langatmig, aber da kann man wohl geteilter Meinung sein. Oft wird ja in historischen Romanen das Fehlen von Anmerkungen u. weiterführende Hinweise zu historischen Personen und Ereignissen anmoniert, darüber kann man nun bei Richard K. Breuer nicht klagen! Fast 20 Seiten mit Anmerkungen und Quellenangaben, da bleibt eigentl. kein Wunsch offen, allerdings muß ich zugeben, das ich in dem Gewirr von Fußnoten, Kürzeln und in Klammern gesetzten Hinweisen etwas den Übelblick verloren habe und das ständige Herumgeblätter stört auch ziemnlich den Lesefluß.

Die Geschichte, die recht rasant begann, stagiert im 2. Drittel etwas um dann auf ein recht ungewöhnliches Ende zuzusteuern. Das letzte Kapitel hat es auch wirklich in sich, denn da erfährt der Leser dann, was es mit der Liebesnacht des Dichters Tiret auf sich hat. Der Aha-Effekt, der sich daraus ergibt, wird aber ein wenig dadurch getrübt, das das Buch dann abrupt zu Ende ist. Aufklärung über verschiedene offene Fragen gibt es dann sicher erst im 2. Teil. Sehr amüsant und unterhaltsam zu lesen, aber mit Sicherheit kein historischer Krimi.

Fazit: mit einer sehr schön und geschliffenen Sprache geschrieben und vor allem hervorragend recherchiert, fühlt man sich als Leser in die entsprechende Zeit versetzt! Das offene Ende mag zwar eine perfekte Weiterleitung zum 2. Teil sein, hat aber bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen.

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Kurzkritik von Bernhard Madlener
http://mad.madication.eu/2010/11/18/richard-k-breuers-tiret/

 
Autoren im Selbstverlag werden erst einmal schräg angeschaut. Wenn man aber mit (bekannten) Schriftstellern spricht, erfährt man, dass die Verlagssuche eben nicht einfach ist. Und dass sich auch in Bestsellerlisten Mist findet, wissen wir alle. Ein Selbstverlag ist also nichts Schlechtes; er bietet sogar neue Chancen, wenn man – wie Richard K. Breuer, der ein künstlerisches Großkonzept abarbeitet – auf moderne Webtechnologien setzt. Das vorliegende Buch ist der erste Band einer Reihe historischer Kriminalromane, die um die Französische Revolution angesiedelt sind. Man lernt ordentlich etwas bei der Lektüre, die durch Fußnoten, seitenweise Anmerkungen und ein Quellenverzeichnis ergänzt wird. Mittelpunkt ist die Werdung des titelgebenden Helden, der auf der Suche nach seinen Wurzeln ist – und sich damit in große Gefahr begibt. Abgesehen von der wunderschönen Aufmachung beeindruckt der Roman durch Wortwitz, raffinierte Wendungen, tolle Dialoge und, essentiell für den Krimi: viel Spannung. (8 Punkte)

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Rezension auf neobooks von Sabine Scholz
http://www.neobooks.com

Anmerkung: die nachfolgende Besprechung bezieht sich nur auf die Leseprobe, also die ersten 5 Kapitel! Sie ist also nur bedingt aussagekräftig.

In der Leseprobe „Die Liebesnacht des Dichters Tiret“ geht es um den fiktiven Gelehrten Aleksander Mickiewicz, der dem genialen Vordenker der Französischen Revolution Graf Mirabeau und weiteren historischen Personen begegnet. Dabei hat es viele der in diesem mehrbändigen Roman vorkommenden Figuren wirklich gegeben. Wie der Untertitel schon verspricht, handelt es sich um ein historisches Sittengemälde aus der Zeit der französischen Revolution in Form eines der Aufklärung verpflichteten Gedankenromans. Beeindruckend finde ich, wie Richard Breuer (Jahrgang 1968) anhand eines Einzelschicksals historische Tatsachen und Fiktion verwebt, so dass dem Leser die Zeit des großen Umbruchs der Weltgeschichte auf unterhaltsame Weise nahe gebracht wird. Die vom Autor veröffentlichten Passagen sind allein schon wegen der gelungenen Dialoge lesenswert und machen Lust auf mehr! Es gelingt Breuer, geistesgeschichtliche Sachverhalte szenisch sehr gut zu veranschaulichen. Dabei kommt es ihm zugute, dass der Wiener auch ein erfolgreicher Theaterautor ist. Im Vorwort macht Richard Breuer deutlich, dass er in der Tradition des radikalsten Aufklärers, nämlich Max Stirner (1806-1856), steht, wenn er betont, dass die gegenwärtige Erziehung darauf abzielt, keine kritischen und kreativen Staatsbürger zu erzeugen, sondern "willige Untertanen", die gesellschaftlich funktionieren und nichts in Frage stellen. Pessimistisch konstatiert der Autor, dass der Einzelne die Freiheit, die durch die französische Revolution erkämpft wurde, nicht genützt hat, sondern sich freiwillig wieder Ketten anlegte. Stirner schwebte, genau wie Breuer, ein unverfremdetes, kreatives Leben vor, das der Einzelne in seiner Existenz verwirklichen sollte, im Gegensatz zum moralischen Menschen, den die Liberalen und der Staat forderten, und der für Stirner überhaupt nicht zu realisieren war, weil der Einzelne diesem idealen Menschen nie nahe kommen konnte. Gerade deswegen vermisse ich in Breuers Text einen aktuellen Bezug auf unsere Zeit. Im Vorwort weist der Autor ja deutlich darauf hin, dass wir mit einem Gut, das uns die französischen Revolutionäre geschenkt haben, nicht entsprechend umgehen, wie es die Freiheit eigentlich verdient hätte. Wieso hat Breuer dann nicht versucht, historische Ereignisse mit heutigen Begebenheiten zu verflechten? Ich finde es schade, dass er gerade diesen interessanten Ansatz im vorliegenden Text verschenkt hat.

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Notizen von S. Müller
http://dasgedankensplitterwerk.blogspot.com/2010/11/europa-ist-eine-ansammlung-alter.html

„Europa ist eine Ansammlung alter Geschichte.“
Notizen zu Richard K. Breuers "Tiret"
„Ach, seid so freundlich und tretet mir nicht auf all die vielen Teile meiner Taschenuhr.“ Wahrlich kein typischer historischer Roman. Das sage ich, nachdem ich Richard Breuer zufällig auf einer Veranstaltung kennen gelernt und ihm versprochen habe, den Text zu lesen. Weder breitenwirksam noch ernsthaft tränendrüsig, leicht ironisch distanziert und historisch genau recherchiert (wer sich die Mühe macht, genau zu lesen, auch die Fußnoten, kann Erkenntnisse davontragen). Da schreibt einer, der sich als Kenner und Liebhaber von Literatur und Geschichte zeigen will und Wurzeltriebe und Auswüchse der Philosophie miteinander verzweigt. Mit einem Genauigkeitsanspruch*, der sich auch im ernsthaften Literaturverzeichnis spiegelt. Hauptverdienst des Ganzen ist übrigens der Anstoß, wie man, ausgestattet mit einem intertextuellen Rucksack altehrwürdiger Literatur und Philosophie, typografische Wegzehrung in der Tasche, die heutige Medienlandschaft erwandert. *) Wobei, wie im Buch letzten Endes angemerkt wird: "Geschichte ist immer eine Fiktion."

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Rezension von Matthias Broemmelhaus:
http://www.schreibtaeter.eu/index.php?/archives/72-Lob-des-Historischen.html

Heute lege ich den Leserinnen und Lesern meines Blogs einen historischen Roman ans Herz. Keine Angst, es ist keiner jener Herz-Schmerz-Romanzen, deren Titel auf »-in« enden und in denen Wamse wallen, Busen wogen und ansonsten in einer als Mittelalter verkleideten Gegenwart sprachlich munter drauflosgeschwurbelt wird. Derlei Eskapismusliteratur findet ihre Leser ganz ohne meine Hilfe. Viele interessante Denkanstöße zum »Historischen« Roman finden sich übrigens in einer regen Diskussion bei Madame Cronenburg, der ich es auch zu verdanken habe, den Autor des hier in Rede stehenden Buches kennen gelernt zu haben. Genauer gesagt handelt es sich um zwei Bücher, noch genauer, die ersten beiden einer auf vier Bände angelegten Reihe. Der Wiener Schriftsteller Richard K. Breuer stellt sich der schwierigen Aufgabe, in diesen Romanen ein Mosaik der Französischen Revolution zu erstellen. Band 1 mit dem Titel »Die Liebesnacht des Dichters Tiret« spielt im Jahr 1788. Im Band 2 »Brouillé« kommen wir den revolutionären Ereignissen näher, denn die Handlung ist im Frühjahr 1789 angesiedelt. 

Für das Verständnis des zweiten Bandes ist es nicht nötig, den ersten Band gelesen zu haben. Trotzdem empfiehlt es sich, mit dem »Tiret« zu beginnen, um die Entwicklung der Figuren nachvollziehen zu können. Der Protagonist beider Romane ist der polnische Gelehrte Aleksander Mickiewicz - eine fiktive Figur. Im »Tiret« verliebt er sich in Madeleine, die Tochter eines polnischen Aristokraten, und reist in Begleitung eines Marquis d‘Angélique ins vorrevolutionäre Frankreich. Im »Brouillet« begegnen wir den beiden wieder, als sie die Umstände eines rätselhaften Todesfalles ermitteln. Deshalb bezeichnet der Autor das Buch als »Mosaik eines Kriminalfalles«, was es auf jeden Fall besser trifft als das Etikett »historischer Kriminalroman«, denn Tat und Aufklärung bilden nur den Rahmen für die dramatischen Ereignisse, in welche die Hauptpersonen - neben den schon genannten noch Thomas Duport, ein junger Amerikaner - verwickelt werden. Es brodelt in Frankreich. Bauern und Handwerker, durch Missernten und ökonomische Krise in ihren Existenzen bedroht, beginnen, die alte Feudalordnung in Frage zu stellen. Der König sieht sich gezwungen, die Generalstände einzuberufen. Die Geschichte nimmt ihrem Lauf. Mehr sei über den Inhalt hier nicht verraten.

Beide Bücher bieten großen Lesespaß, wobei mir persönlich »Brouillé« um einiges besser gefallen hat. Vor allem die Schilderung der Wahl der Deputierten für die Generalstände in einem kleinen französischen Dorf und die Erstellung der sogenannten »Beschwerdehefte«, in denen die Bürger ihre Klagen und Sorgen zusammenfassen konnten, ist meisterhaft gelungen. Selten habe ich die Zustände im vorrevolutionären Frankreich so anschaulich beschrieben gefunden. Dabei ist die Sprache niemals »histo-tümelnd«, sondern präzise der Zeit angepasst. Die Geschichten sind nicht überfrachtet, historische Fakten werden en passant in den geschliffenen, oft witzigen Dialogen präsentiert. Überhaupt sind es diese Dialoge, die den besonderen Reiz der Breuerschen Sprache ausmachen. Wer also historische Romane abseits des Alltäglichen mag, wird hier bestens bedient. Dazu kommt, dass die Bücher gestalterisch Maßstäbe setzen. Typografie, Umschlaggestaltung - all das sieht man nur noch selten in dieser Qualität. Und das, obwohl - oder vielleicht gerade weil die Bücher im Selbstverlag des Autors erscheinen. Ein Beleg dafür, welche Perlen hier verborgen sein können. Alles Weitere auch zu den Folgebänden und die ungewöhnliche Vermarktungsidee für den 3. Band findet sich auf der sehenswerten Website des Autors. Hier kann man die Bücher auch gleich bestellen.

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Andreas Zwengel auf amazon.de: Nach einem spannenden und turbulenten Einstieg im ersten Viertel werden wie einem Schachspiel die Figuren in Stellung gebracht und der historische Überbau dargelegt. Dies geschieht in langen Diskussionen zwischen historischen und fiktiven Figuren. Wer Neal Stephensons Barock-Trilogie kennt, weiß, dass dies einige Zeit (sprich Seiten) in Anspruch nehmen kann. Das alles ist gut recherchiert und wird in einer Sprache vorgetragen, die für die damalige Zeit authentisch und nie gekünstelt wirkt. Im letzten Viertel zieht das Tempo dann wieder deutlich an und entlässt den Leser mit einem Cliffhanger, der sofort zum zweiten Band greifen lässt. Insgesamt ein vielversprechender Auftakt für die vierbändige Saga über die Französische Revolution.

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Viktoria Schlederer (Autorin) beim zweiten Lesedurchgang ist es eines meiner liebsten Theaterstücke geworden. (Über den Roman Tiret könnten wir diskutieren - wird zuviel geplaudert, kommt eine Geschichte ohne jegliche Personenbeschreibungen aus, und dergleichen mehr.)  Aber das spielt für mich keine Rolle mehr: denn als Theaterstück ist Tiret ein kleiner Geniestreich. Der mich nicht wenig an Anouillh erinnert. Die Sprache ist außergewöhnlich, die lakonische Leichtigkeit der Konversation, die ganz der Zeit gemäß zwischen Platitüden und Philosophie schwankt, hat der Autor hinreißend hinbekommen, und die Charaktere wunderbar skizziert. (Ja, ich fand den Marquis interessant. Nein, ich schäme mich nicht). Das ganze tatsächlich auf einer Bühne zu sehen müsste grandios sein.

Fazit: sehr beeindruckt.

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Rezension im XING-Forum "Bücher, Bücher, Bücher":
https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=8560477
[dazu ist eine XING-Mitgliedschaft erforderlich!]

Helene Luise Köppel (Autorin) Mit großem Vergnügen pflückte ich die Blume des schönen dichtbelaubten Rosenbusches, hört Mickiewicz im besten Polnisch und öffnet die Augen, heißt es auf Seite 39 des ersten Bandes aus der Reihe „Historisches Sittengemälde der französischen Revolution“ - und mit einem ähnlich großen Vergnügen habe ich dieses Buch gelesen! Als habe er Ort und Zeit selbst erlebt, führt Richard K. Breuer seine Leser in die Jahre vor der Französischen Revolution, in denen es um politische und gesellschaftliche Umbrüche ging, der feudalabsolutistische Staat infrage gestellt und Menschenrechte eingefordert wurden. Breuer hat akribisch recherchiert, den Roman aber – bis auf das bereits erwähnte Mirabeau-Kapitel - nicht historisch überfrachtet. Der Autor hat seine schöne, sorgfältige Sprache der Zeit angepasst, er arbeitet mit farbigen Bildern, er belehrt nicht, er teilt die Welt nicht in gut und böse auf, sondern lässt dem Leser in jeder Hinsicht ausreichend Platz, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das alles empfand ich als sehr angenehm.

Wie Candide, der Held Voltaires im gleichnamigen Roman, erlebt der ebenfalls fiktive Held Breuers, Aleksander Mickiewicz, allerlei Abenteuer, über die man oft schmunzelt. Was er jedoch auf seiner gefährlichen Reise nach Frankreich beobachtet, in Gesprächen und Briefen erfährt und begreift, öffnet nicht nur ihm die Augen. Zuletzt - und mit einem kleinen „Augenzwinkern“ - erinnert Mickiewicz mich, vor allem in seiner Liebesgeschichte, deren Ende hier nicht verraten werden soll, ein wenig an einen „reinen Toren“ (Gralsgeschehen).

„Kann es etwas Wunderbareres geben, als die ganze Welt mit ein paar Argumenten in Bewegung zu setzen?“, fragt Voltaire (Zitat auf der Rückseite des ebenfalls sehr schön gestalteten Covers). Eine Antwort darauf hat Richard K. Breuer in „Die Liebesnacht des Dichters Tiret“ gegeben. Ich freue mich schon auf die nächsten Bände.

 

Ann Christin S. Inzwischen sind schon einige Tage vergangen, seit ich das Buch gelesen habe und dennoch kehre ich immer wieder zurück. Und es gibt zwei Menschen, denen ich ein Exemplar schenken möchte, viel mehr muss ich wahrscheinlich nicht sagen. Allerdings habe ich dem Herrn Dichter noch eine ausführliche Reaktion zugesagt, diese bekommt er aber privat*. :-)

Hallo liebe Forumsleser, wie im Thread "Historisches Sittengemälde der französischen Revolution" schon angekündigt, möchte ich hier eine kleine Rezension über das im Titel genannte Buch von Richard K. Breuer veröffentlichen. Ich möchte keine plumpe "Leute, kauft das Buch" Werbung machen. Ebenso möchte ich nicht viel von der Handlung des Buches erzählen. Vielmehr möchte ich eine Empfehlung für geschichtsinteressierte Leser aussprechen, die sich für schöne Wortgebilde und eine interessante Geschichte begeistern können. Das Buch, das "Mosaik der französischen Revolution in mehreren Bänden", zumindest in diesem Fall der erste Band, präsentiert sich optisch sehr hochwertig, mit Liebe zum Detail. Erwähnenswert finde ich die Idee, jedes der im Selbstverlag erschienen Bücher zu nummerieren. Ich selbst besitze die 323! Die schon erwähnte Liebe zum Detail findet sich auch beim Lesen der Geschichte. Kunstvoll arrangierte Sätze, die teilweise schmunzeln, trauern und innehalten lassen, um anschließend zum erneuten Lesen einzuladen. Die Handlung? Wir befinden uns am Vorabend der französischen Revolution. In Frankreich gärt die Stimmung, der Adel lebt in feudaler Pracht, das Volk in tiefster Armut und über den Ozean wird von einem unabhängigen Staat berichtet, dessen Unabhängigkeit durch die Franzosen gefördert wurde. Der Kampf für eine Freiheit, die das eigene Volk nicht hat. Das kann nicht gut gehen? Ja, heute wissen wir das. Damals war dies für den Adel nicht abzusehen, hatte man doch durch die Unterstützung der Vereinigten Staaten dem Erzfeind England ein anständiges Schnippchen geschlagen. Diese Stimmung wird im Buch aufgefangen. Wir erleben Liebe und Leid, tiefes Elend und ganz große Gefühle in dieser Geschichte. Ich bin sehr gespannt, was die anderen Leserinnen zu dem Buch sagen. Offensichtlich hat sich der Autor bei XING schon eine kleine Fangemeinde aufgebaut. ;-) Eine Leseprobe des Buches kann der sich jetzt interessierte Leser unter www.1668.cc runterladen. Ich mag dieses Buch, werde die folgend erscheinenden Titel auf jeden Fall erwerben und habe das Buch schon für zwei Freunde geordert. Apropos ordern: Das Buch kostet 17,90 € und kann über genannte Homepage oder den Herrn Dichter hier direkt erworben werden.

[...] Den Schluss fand ich absolut genial. Beim Lesen eines Buches mache ich mir schon immer Gedanken, wie es wohl ausgehen wird. Früher habe ich auch meistens die letzten zwei Seiten als erstes gelesen, da ich so unheimlich neugierig bin. Das habe ich mir aber zum Glück abgewöhnt, es wäre jammerschade gewesen, hätte ich diese Überraschung nicht erlebt. Den Schluss fand ich mehr als gelungen, er hat das Buch in meinen Augen von "sehr gut" zu "ich bin restlos beeindruckt" katapultiert. [...]

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Rezension im Blog bluecher
http://bluecher.agunlimited.at/index.php?/archives/142-Richard-K.-Breuer-Die-Liebesnacht-des-Dichters-Tiret.html

"Mosaik der französischen Revolution in mehreren Bänden - Band I - Mirabeau - 1788": So lautet der Untertitel dieser facettenreichen Roman-Serie. Bevor nun demnächst der zweite Band "Brouillé" erscheint, hier nun mehr über den Beginn der Erzählung, in der - neben einem verliebten Intellektuellen - die Anfänge der französische Revolution die Hauptrolle spielen: Nachhilfe in europäischer Entwicklungsgeschichte mit einem Hauch von Mantel-und-Degen.

Der Wiener Autor Richard K. Breuer hat die Aufgabe, einen historischen Roman spannend und programmatisch zugleich rüber zu bringen, einfallsreich gelöst. Fiktives wechselt sich mit Fakten ab - politisch-philosophische Gedanken, die der französischen Revolution zu Grunde liegen werden so präsentiert, dass auch ein historischer Laie sie nachvollziehen kann.

Damit es aber mit der geschichtlichen Geschichte nicht zu langweilig wird, baut Breuer zudem konfliktträchtige Romantik (Intellektueller verführt scheinbar ahnungsloses Mädchen und schwängert sie auch noch bevor sie verheiratet sind), einen zwielichtigen Freund mit casanova'ischen Tendenzen und viele hübsche (und willige) Aristokratinnen ein. Aber dem nicht genug: Zu historischen Fakten/Zitaten (belegt durch zahlreiche Quellenverzeichnisse) und emotionalen Konflikten beschert uns der Autor eine für diese Zeit angemessene (sehr nasale) Sprache und einen Humor, der mich an die alten, österreichischen schwarz/weiß Filmen erinnert.

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Rezension im Blog aus.gelesen
http://radiergummi.wordpress.com/2009/11/30/richard-k-breuer-die-liebesnacht-des-dichters-tiret/

Da lag es nun einige Monate in meinen Regal, das zweite der beiden Bücher, die mir Breuer seinerzeit mit der Bitte um Vorstellung zusandte. Und da das Rotkäppchen meine Meinung durchaus teilte, war mir zugegeben etwas bang vor diesem Werk. Doch (wie der Chinese sagen würde): Übellaschung! Ja, das Buch hat mir gefallen, ich habe es in einem Schwung durchgelesen und ich freue mich auf die weiteren Bände dieser Reihe, die uns Breuer ja verspricht.

Die Handlung spielt im Herbst/Winter 1788, sie setzt in Polen ein. Die fiktive Figur des Gelehrten Aleksander Mickiewicz verliebt sich in die schöne Tochter eines polnischen Aristokratengeschlechts und erfährt en passant, daß er selbst verheimlichter Sproß eines alten Königsgeschlechts ist, zudem noch der letzte dieses Geschlechts, dessen Reichtümer und Besitzungen mittlerweile aufgeteilt sind unter alle anderen Geschlechter. Denkbar ungünstige Voraussetzungen für ein Outing. Mickiewicz wird kurzerhand vom Marquis d´Angelique, der von der verstorbenen Mutter M´s zur Sorge verpflichtet wurde, unter die Fittiche genommen und als Sekretär eingestellt. Ursprünglich an englischer Geschichte interessiert, schwenkt er nun naheliegend auf die französiche um, denn zusammen mit dem Marquis reist man zurück nach Frankreich, wo sich politische Vorgänge anbahnen, deren Tragweite man noch nicht absehen kann.

Sicher, in manchen Passagen kommt einem das Büchlein vor wie ein Geschichtsunterricht, etwa, wenn ausführlichst Mirabeu zitiert wird, der Untertitelgeber dieses Büchleins. Aber was solls, es ist flüssig geschrieben, liest sich gut und ist zudem meist auch noch ganz interessant… Sowieso erfährt man eine Menge Klatsch und Tratsch über das vorrevolutionäre Frankreich, in dem Hagelstürme große Ernteausfälle verursacht haben, eine kalter Winter ein übriges tut, die Not zu verschärfen. Dazu noch Freigeister, die Unruhe säen, heißen sie nun Voltaire, Rousseau oder de Sade (obwohl dessen Elaborate offensichtlich nur sehr wenigen zugänglich sind. Auch hier haben sich die Zeiten geändert… ) und zu allem Überfluss knappt das Land am Geld.

Das Buch lebt von Dialog, von den Unterhaltungen der Akteure, die sich sowohl um politisches als auch um privates drehen, denn immerhin hat Mickiewicz, der unerfahrene, ja sein Herz in Polen verloren …. Handlung, Aktion kommt nur sporadisch vor, und dort, wo sie geschieht, soll sie im wesentlichen das gesprochene Wort verstärken, dessen Inhalt verdeutlichen. Der Ton, die Wortwahl, deren sich Breuer befleissigt, scheinen mir stimmig in dieses Zeiten zu passen, sie schaffen die Atmosphäre, in der die Handlung spielt, sind aber nicht so übertrieben, als daß man den Text nicht gut lesen könnte. Ich denke mir, der Autor hat vor dem Schreiben eine Menge zu lesen gehabt …

Das Büchlein selbst: mit viel Liebe gestaltet, man sieht ihm an, das Herzblut daran hängt. Eine passende Typographie, ein schönes, stimmiges Cover, ein Prelude, ein Vorwort und eine Overtüre, Anmerkungen, Hinweise auf Quellen und Literatur und ein Nachwort. Hätte ich doch fast noch die Danksagung am Schluss vergessen… und: ja, auch Text, zwischen Overtüre und Anmerkungen. Zu letzteren noch eine von mir: Wollte ich doch höchstpersönlich mal nachschauen, ob Casanova zu Rousseau nicht vielleicht doch ein wenig mehr gesagt hat als es Breuer zitiert, nur.. wenn als Quelle für die zwei Zeilen pauschal der gesamte Band 3 der Erinnerungen (in meiner Ausgabe immerhin gut 380 S. stark) genannt wird, ist das etwas schwierig.. a bisserl genauer dürfte es dann doch sein, das mit den Quellenangaben …

Und wie schon beim Rotkäppchen, vermarktet Breuer sein Buch mit viel Schwung und Elan, wie gesagt, man merkt, wie sehr ihm sein Werk doch am Herzen liegt.

Facit: ein hübsches, kleines Büchlein, das sich dem Atmosphärischen am Vorabend der französischen Revolution widmet und zum Schluss noch mit einer netten Volte aufwartet.

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Rezension im Blog libromanie.de
http://libromanie.de/2008/09/21/breuer-richard-k-die-liebesnacht-des-dichters-tiret/

Zugebenen, einem Roman, der im Selbstverlag erschienen ist und welcher das doch eher spezielle Thema Französische Revolution in den Vordergrund stellt, steht ein “Otto-Normal-Leser” wie ich es bin schon ein wenig skeptisch gegenüber. Die tolle Aufmachung des Buches und der Reiz, etwas Vergleichbares wohl noch nie gelesen zu haben, machten mich jedoch neugierig.

So begab ich mich in das Jahr 1788 – und war bereits nach wenigen Seiten mehr als angetan vom Schreibstil des Autors, der seine Sprache auf angenehme Weise der damaligen Zeit anpasst, ohne dass diese gestelzt oder altbacken wirkt. Stattdessen überraschte mich Richard K. Breuer mit einem unglaublichen Witz, der mich des Öfteren laut auflachen ließ.

Auch meine Befürchtung, mein Schulwissen in Bezug auf die Französische Revolution könne nicht ausreichen, um der Handlung folgen zu können, war unbegründet. Zwar treten unzählige Figuren auf, über die man nicht immer den Überblick behält. Dagegen verschafft allerdings der Anhang Abhilfe, in dem man nicht nur ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis findet, sondern in dem für jedes Kapitel erklärt wird, wer eine reale und wer eine fiktive Person ist, welche Rolle sie gespielt hat und wann sie gelebt hat. Aber alles in so kleinen Häppchen, dass man sich nicht wie im Geschichtsunterricht fühlt.

Zumindest bis zu Hälfte des Buches. Während anfangs die verbotene Liebe des Aleksander Mickiewicz und seine mysteriöse Herkunft noch der zentrale Punkt der Geschichte sind, rückt das Schicksal der einzelnen Figuren mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund und der Leser erhält – verpackt in Gespräche zwischen den einzelnen Beteiligten – immer mehr Informationen über die Anfänge der Französischen Revolution. Zwar lesen sich auch diese Passagen verhältnismäßig flüssig und die historischen Fakten werden leichthändig vermittelt, aber bisweilen hatte ich doch das Gefühl, eher ein gut geschriebenes Sachbuch in den Händen zu halten, denn stellenweise wird die Handlung doch etwas stark vom historischen Aspekt überlagert.

So gelingt es dem Autor leider nicht ganz, sein im Vorwort geäußertes Ziel zu erreichen, denn um zu zeigen „dass es vor über 200 Jahren mutige Menschen gegeben hat, die sich getrauten, eine bestehende Ordnung in Frage und zur Diskussion zu stellen“, hätte er ebendiese Diskussionen phasenweise etwas weniger stark in den Mittelpunkt stellen müssen als die Menschen, die dahinter stehen.

Ohnehin ist das gesamte Buch sehr dialoglastig. Diese sind zwar für sich ziemlich überzeugend geschrieben, jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, eher ein Drehbuch für ein Theaterstück zu lesen. Verstärkt wurde dieser Eindruck vom verwendeten Präsens und dem häufigen Gebrauch kurzer, knapper Sätze, die auf mich zeitweise wie Regieanweisungen wirkten.

Nichtsdestotrotz hätte das Buch insgesamt eigentlich eine bessere Bewertung erhalten - wäre der Schwerpunktwechsel zurück auf die Charaktere zum Schluss nicht allzu abrupt erfolgt und das Ende etwas weniger offen.

FAZIT: Ein Buch mit grandiosen Ansätzen und herrlichen Dialogen, aber leider auch mittelgroßen Schwächen im Aufbau.

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Rezension im Blog my confused live/gunwoman
http://gorgorana.wordpress.com/2009/09/16/ausgelesen

Das sage ich dazu: Historie mit einer Liebesgeschichte verflochten. Hach…ja ich mag solche schnulzigen Geschichten. ;) Und wenn man dabei noch etwas über die Geschichte Frankreis lernt, umso besser! :) Wie ihr vielleicht bemerkt habt, bin ich kein großer Fan von trockener Fachliteratur oder Geschichtsbüchern. Von daher hat mich diese kleine Geschichte mit gerade mal 202 Seiten erfreut und ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieser etwas undurchsichtigen Liebesgeschichte. ;)

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Rezension im Blog lesenblog.de
http://www.lesenblog.de/2008/09/16/breuer/

Ganz anders “Die Liesbesnacht des Dichters Tiret”, der Einstieg in Breuers Auseinandersetzung mit der Franzöischen Revolution. Hier hat Breuer recherchiert und erzählt eine verschachtelte Liebesgeschichte aus der Welt des internationalen Adels.

Sprachlich ist Breuer nun erwachsen geworden (”Schneewittchen” ist sein Erstling). Mehr noch, er will sich stilistisch an die Epoche anpassen, über die er berichtet. Das Höfische kommt bisweilen etwas künstlich daher, passt aber zum Inhalt.

Für den “Helden”, den Gelehrten Mickiewicz, gibt’s womöglich ein Vorbild: den gleichnamigen polnischen Nationaldichter und Freiheitskämpfer. Lebte zwar erst im folgenden Jahrhundert, aber egal. Und Mirabeau, nachdem dieser Band I. von Kremers Revolutionsforschung benannt ist,  war eine der wichtigsten Figuren des Umsturzes 1792 in Frankreich.

Mit Fußnoten erweckt der Autor den Eindruck wissenschaftlicher Akribie. Tatsächlich verstecken sich dahinter viele interessante Zusatzinfos. Die kursiv-gedruckten Zitate des Grafen Mirabeau bringen die Geschichte indes nicht wirklich vorwärts.

Ich weiß ja nicht, ob Richard K. Breuer aktiv nach einem Verleger gesucht hat. Falls ja, und er hat keinen gefunden, wundert es nicht unbedingt. Gleichwohl ist “Die Liebesnacht des Dichters Tiret” ein Einstieg. Das in der Danksagung zitierte Schnitzler-Wort “Ich müßte eigentlich noch berühmter sein” ist … naja … gelungenes Selbstmarketing, vielleicht?

Bewertung: ***  

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Rezension im Blog deeli.de
http://www.deeli.de/2008/08/26/13-richard-k-breuer-die-liebesnacht-des-dichters-tiret/

Als “historisches Sittengemälde” wird dieses Buch betitelt. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu historischen Romanen: Auf der einen Seite lese ich sie gerne, denn man kann daraus viel Geschichte erfahren. Oft ist es aber so, dass historische Romane schlecht recherchiert sind oder sich eine historisch anmutende Geschichte zurechtbiegen, damit die eigene Liebesgeschichte darin Platz findet. Das fällt natürlich nur auf, wenn man Kenntnisse über die Epoche vorzuweisen hat. Und das ist das Gefährliche daran: Hat man diese Kenntnisse nicht, so kann man sich nicht darauf verlassen, dass das Gelernte auch tatsächlich der Geschichtsschreibung entspricht. Genug drumherum geredet - das ist jedenfalls bei Richard K. Breuer nicht so. Im Gegenteil. Die Geschichte - zu der ich gleich komme - ist eingebettet in einen umfangreichen Anmerkungenkatalog, in dem detailliert erklärt wird, was fiktiv und real ist und wo man darüber genauer nachlesen kann. Gleichzeitig bettet der Autor historisch verbürgte Briefpassagen von Mirabeau und König Ludwig XVI. in seine Handlung ein - jedoch immer mit exakter Quellenangabe.

Die Liebesnacht des Dichters Tiret ist Band 1 einer noch nicht fortgeführten Reihe zur Französischen Revolution. Die Hauptperson ist der Gelehrte Aleksander Mickiewicz, der sich kurz vor Ausbruch der Revolution in die schöne polnische Aristokratentochter Madeleine verliebt. In den sich langsam entwickelnden politischen Wirren wird er durch verschiedene Ereignisse in die politischen Umbrüche hineingezogen, die nicht nur sein Leben verändern werden, sondern ganz Europa. Er muß feststellen, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Nicht einmal er selbst…

Der Autor schreibt in einer sehr schönen, warmherzigen aber immer höchst authentischen Sprache. Mit ausgefeilten Dialogen und sprachlichen Raffinessen bringt er dem Leser die Gedankenwelt Voltaires, Mirabeaus, Rousseaus und Diderots näher, ohne je belehrend zu wirken. Darüber hinaus erfreut der subtil eingebaute Witz.

Kurz gesagt: Ich freue mich auf den zweiten Band!   

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Rezension im Forum buechereule.de von Diana Porr
http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=28423

Zum Autor: [...] "Entdeckt" habe ich Richard K. Breuer übers Netz. Er gab mir seinen Roman-Erstling "Rotkäppchen 2069" zu lesen. Imponiert haben mir dabei die zauberhafte Leichtigkeit, die galoppierende Phantasie und die Sprachver- spieltheit des Autors, sein Talent für Dialoge und sein präziser Blick für Details. Hier ist jemand, der schreiben kann ! [...] Im "Tiret" beweist Breuer, dass er nicht nur ein phantasievoller literarischer Seifenblase puster ist, sondern auch ein ernsthaftes Thema mit seiner dialogstarken Sprache, in der jedes Detail, jedes Requisit seine Bedeutung hat, meistert.

Bemerkenswert ist außerdem, dass er sich nicht dem Diktat eines Verlagsprogramms unterwerfen mag, sondern als Autor der digitalen Generation versucht, neue Wege zu gehen, jenseits des üblichen Buchvermarktes. Auf seiner Website gibt es denn auch Multimediales, z.B. einen sehr hörenswerten MP3-Live-Mitschnitt der Buchpräsentation im Wiener Museums-Quartier, für die er eigens richtige Schauspieler als professionell geschulte Sprecher engagierte. Außerdem Hör- und Leseproben, Leserfeedback, Interviews, Bilder und weiteres Bonus-Material.

Zum Buch: Wir sind im Jahr 1788, kurz vor Beginn der Französischen Revolution. Aleksander Mickiewicz ist ein junger Gelehrter, der in Sachen Liebe eher ein "Theoretiker" ist und dessen Leben durch eine leidenschaftliche Liebesnacht mit einer polnischen Aristokratentochter durcheinander gerät. Und dann erfährt er auch noch ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit, dass seine Identität vollkommen in Frage stellt und ihn zwingt, aus seiner Heimat zu fliehen. In Begleitung eines französischen Marquis, eines etwas zwielichtigen und zynischen Freidenkers, begibt sich Mickiewicz, und der Leser mit ihm, per Kutsche auf eine Reise quer durch Europa bis nach Frankreich. Dabei begegnet er den großen Vordenkern der Revolution Mirabeau und Barnave, der Philosophie eines Rousseau und Voltaire, den Gedankenwelten eines Diderot, Kant und de Sade. Was manchem Leser aus dem Geschichtsunterricht vielleicht noch als langweilige Zahlen und Namen im Kopf herumspukt, wird in diesem Buch zur ebenso phantasievoll und liebevoll-ironisch erfundenen wie mit historisch-genau recherchierten Zitaten gespickten persönlichen Begegnung.

Das Buch ist aber nicht einfach ein handelsüblicher historischer Roman. Es wird allerorten disputiert über Fragen, die uns auch heute angehen. Die Französische Revolution war ja nicht nur ein Kampf um Brot, sondern auch ein erbitterter Kampf um die geistige Richtung, in die Europa sich in den nächsten 200 Jahren bewegen sollte. Heute stehen wir offenbar wieder an so einer Entscheidungsstelle. Wir müssen uns global entscheiden, in welcher Art von Welt wir zukünftig leben wollen. Ob unsere humanistischen und aufgeklärten Ideale, ob unsere Demokratie und unsere Menschenrechte Bestand behalten können, welche Werte und Umgehensweisen mit einander wir von anderen Kulturen und Religionen lernen können in einer globalisierten Welt.

Die Beschäftigung mit den Entscheidungen der Vergangenheit kann uns helfen, den Blick zu schärfen für unsere gegenwärtigen Herausforderungen. Und das ist ja erst Band 1, das Schwungrad der Geschichte kommt gerade erst in Fahrt...

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Rezension im Blog leser-welt.de
http://shorl.com/kudypresenafa oder hier 

Die Grundidee der Handlung In „Die Liebesnacht des Dichters Tiret“ geht es um eine verhängnisvolle Liebesnacht des Protagonisten Mickiewicz, doch diese spielt eher eine untergeordnete Rolle. Es geht mehr um die Politik und das Leben 1788, also kurz vor der französischen Revolution. Die Unruhe und Unzufriedenheit des Pöbels ist bereits unterschwellig zu spüren. Doch hauptsächlich geht es wohl um Mickiewicz‘, dessen Leben sich ändert, als er sich verliebt und zudem erfährt, dass seine Mutter gar nicht seine leibliche Mutter ist. Um sich ein wenig abzulenken, begibt er sich auf eine Reise durch Europa, lernt viele Aristokraten kennen, liest eine Unmenge Bücher und versucht, seiner Angebeteten seine Liebe begreiflich zu machen.

Stil und Sprache Der Einstieg in das Buch ist für den Leser verwirrend, fragt man sich doch, was das Ganze soll, worauf es hinausläuft. Auch die folgenden Kapitel lassen den Leser noch im Dunkeln tappen, bis sich nach und nach herauskristallisiert, worauf der Roman hinausläuft. Im Laufe des Buches legt Richard K. Breuer dem gewillten Leser die Geschichte Frankreichs nahe, ohne dabei zu langweilen oder gar belehren zu wollen. Dabei gibt er am Ende des Buches an, dass das Geschriebene nicht ausschließlich auf Tatsachen beruht, sondern Geschichte auch immer ein Stück weit Fiktion ist. Die Sprache und die Ausdrücke in dem Buch sind altmodisch, befremdlich und geschwollen, wie es für die Zeit, in der der Roman spielt, üblich ist. Trotzdem bleibt das Geschriebene für den Leser verständlich. Die Dialoge sind teilweise recht anspruchsvoll und können bzw. sollten nicht einfach so heruntergelesen werden. Man sollte sich schon seine Gedanken dazu machen, um auch das Gesagte zwischen den Zeilen zu verinnerlichen. Trotzdem versteht der Autor es, diese Dialoge mit einem gewissen Witz anzureichern, die den Leser zum Schmunzeln, ja gar zum laut Lachen bringen. Zudem übt die Art der Dialoge, das Gesagte, eine gewisse Faszination aus, die einfach Lust auf mehr macht. Etwas ungewohnt ist in diesem Zusammenhang, dass das Buch im Präsens geschrieben ist, sodass man das Gefühl hat, alles würde sich im Hier und Jetzt abspielen, wo es doch schon mehrere Jahrhunderte zurück liegt. Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels macht der Autor durch einen Absatz und die mittig platzierte Abbildung einer kleinen Sanduhr deutlich. Zudem findet der Leser an Namen häufig ein kleines Sternchen, das auf eine Fußnote verweiset. Dort steht das Geburtsjahr der jeweiligen Person. Ebenso findet man immer wieder kleine Zahlen am Ende eines Satzes, die auf den Anhang verweisen. Dort werden Fakten erläutert, geschichtliche Hintergründe kurz zusammengefasst und Daten und Infos zu damals tatsächlich existierenden Personen wiedergegeben. Dies hat den Vorteil, dass der Text nicht durch Erklärungen unterbrochen wird, doch nachteilig muss ich anmerken, dass diese „Randnotizen“ wohl kaum von jedem gelesen werden. Wer hat schon Lust, ständig ans Ende des Buches zu blättern, um dort etwas nachzulesen? Zudem schmälert das Hin- und Her-Blättern das Lesevergnügen beträchtlich. Gut gefallen hat mir, dass das Ende des Buches einen beinahe schon heimlichen, unscheinbaren Haken zum Anfang der Geschichte schlägt und der Leser gemeinsam mit Mickiewicz eine böse (?) Überraschung erlebt.

Figuren Die Figuren bleiben für meinen Geschmack zu blass und unscheinbar; es fällt schwer, sich mit ihnen zu identifizieren, teilweise sogar, sich an sie zu erinnern. Höchstens die ungewohnten und teilweise etwas komplizierten Namen lassen die Erinnerung an die eine oder andere Figur nicht gänzlich verblassen. Der Protagonist des Romans, Mickiewicz, gewinnt mit der Zeit jedoch mehr Farbe, wird für den Leser greifbarer und seine Handlungen und Reaktionen verständlicher. Er muss sich mit seiner Herkunft auseinandersetzen, ist doch nicht alles so, wie es scheint.

Aufmachung des Buches Das Buch ist als Taschenbuch mit 230 Seiten erhältlich. Der Autor Richard K. Breuer hat sich dazu entschlossen, seine Werke selbst zu verlegen, was der Qualität des Buches keinen Abbruch tut. Das Cover ist schlicht gestaltet, dabei jedoch elegant angehaucht. Der Titel ist so dargestellt, als wäre er mit einer Feder per Hand geschrieben worden. Auf der Buchsseite wird deutlich gemacht, dass es sich um den 1. Band handelt. Zudem sind die einzelnen Exemplare durchnummeriert (mir liegt Nummer 194 vor).

Fazit „Die Liebesnacht des Dichters Tiret“ ist ein ungewöhnliches Buch, das Geschichte mit Witz vereint. Wer gerne historische Romane liest, wird an diesem Buch seine Freude haben. Doch dass die Figuren so blass bleiben und der Roman anfangs sehr undurchsichtig ist, habe ich als störend empfunden.

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gesammelte Bookcrossing Einträge: 
 http://www.bookcrossing.com/journal/5960530

Bookcrossing Eintrag: Das Buch ist schon lange bei mir und inzwsichen auch gelesen. Leider hört es auf, als es langsam anfing interessant zu werden. Als einigermassen historisch Interessierter fand ich auch die Anmerkungen sehr gut.

Bookcrossing Eintrag: Ja, ein Lese-Genuss, (das Vorwort miteinbezogen!), der Appetit auf mehr Mirabeau, Voltaire, Rousseau, Stefan Zweig und natürlich Richard K. Breuer macht! Der Mensch sieht, was er sehen will!

Bookcrossing Eintrag: Ich kann mich der Kurz-Kritik [von Anita Luttenberger] nur anschließen: Geschichtsroman mal anders und interessant geschrieben - bin schon ganz neugierig auf die Fortsetzung. zusätzlich: Außer in Geschichte hab´ich mich bis jetzt nicht intensiv mit Voltaire und Rousseau auseinandergesetzt und bin überrascht über die Gegenwartsanwendbarkeit. Ein Lese-Genuss.

Bookcrossing Eintrag: "So, obwohl mir doch ein etwas trivialers Buch von meinem Ringstapel dazwischengekommen ist, habe ich den "Tiret" jetzt beendet.  ;-) Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich am Anfang gar nicht so recht wusste, wo die Geschichte hinwill. Besonders die Dialoge haben es mir angetan, die waren wirklich gut. Was ich weniger gut fand, waren die Briefe des Grafen Mirabeau, die so in die Dialoge eingeflochten waren, dass sie wie Antworten aussahen. Ich persönlich finde, dass die doch etwas zu gestelzt gewirkt haben und für ein Gespräch eher zu ausführlich waren. Interessant waren auch die Fußnoten mit den Geburtsdaten der historischen Persönlichkeiten. So hatte man immer einen Überblick, wie alt sie zum Zeitpunkt der Handlung waren, was man ja ansonsten (also ich ganz sicher) immer während dem Lesen aus den Augen verliert. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Teile und möchte sie natürlich auch lesen."

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Peter Bosch. (Autor) auf amazon.de: Ein neuer Superheld mit Röntgenblick? Oder eher doch der noch immaterielle Held in Richard K. Breuers neuem Buch über die französische Revolution? Denn außer in der Ouvertüre, wo er nur als Amulett vorkommt, fragt man sich das ganze Buch über, wann dieser geheimnisvolle Tiret endlich auf der Bildfläche erscheint. Wer RKB kennt: natürlich erst im letzten Kapitel – das es in sich hat: eine überraschende Offenbarung und ein klassischer Cliffhanger. Also, sei Er gewarnt: wenn Er nicht Band Numero 2 in Bälde fertig stellt, fordere ich Satisfaktion. Weiter zum Buch: ich bin nicht der erste, der sagt, RKBs großes Talent sind die Dialoge, was sich auch in Tiret bestätigt: beste Screwball-Tradition zu Zeiten der französischen Revolution. Aber RKB hat immer 2 Gesichter: die locker, freche, auch etwas erotische Seite und die penible, wissenschaftliche. Jede Menge Fußnoten verweisen auf fast 20 Seiten Anmerkungen und Sekundärliteratur. Jede Ähnlichkeit mit dem Wissenschafter Mickiewicz ist natürlich rein zufällig und unbeabsichtigt. Ob mir die wortwörtlich wiedergegebenen Briefpassagen Mirabeaus, die nahtlos (wenn auch kursiv) als direkte Rede eingeflochten sind, ge- oder missfallen, darüber muss ich noch schlafen, ein Fremdkörper (wenn auch ein gewollter) sind sie für mich allemal. Über jeden Zweifel erhaben ist das Layout – kein Wunder, dass RKB im Selbstverlag veröffentlichen muss, kein Verlag hätte die Zeit für die penible und aufwändige Typographie.

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Rezension im Blog Be Sue
http://besue.livejournal.com/28131.html

Zuerst einmal sei gesagt, dass es am Anfang nicht so recht klappen wollte, wobei dies keineswegs an den gewählten Worten lag, sondern daran, dass ich in letzter Zeit eine Abneigung gegen lange Namen hegte. Dem konnte entgegengewirkt werden, indem ich unseren Helden fortan nur mehr Mickie nannte - wobei ich aber zugeben muss, kurz immer Steamboat Willie vor den Augen gehabt zu haben.

In der ersten Hälfte des Buches lernt der Leser einen aufstrebenden Dichter namens Mickiewitz kennen. Jener junge Herr glaubt sich ([...]“Mit großem Vergnügen pflücke ich die Blume des schönen dichtbelaubten Rosenbusches.“[...])  in eine junge Dame edlen Hauses verliebt zu haben und gibt seine Gefühle derart lautstark bekannt, dass eine kurze Reise durch Europa, um etwa den verliebten Hitzkopf abzukühlen, angeraten wird/ist.

Bevor Ihr eine Dummheit begeht, möchte ich Euch noch den Rat geben, dass der direkte Weg, der zum Herzen einer Frau führt ... [...] der Umweg ist. Nicolas-Armand Marquis d’Angelique – 5. Kapitel „Der Marquis im Kleiderschrank“

Bevor jedoch auf "heitere" Kutschfahrt gegangen werden kann, wird dem jungen Philosophen ein Geheimnis offenbart, das gleichsam den Leser erahnen lässt, dass durch diese Geschichte keineswegs eine gerade Straße führt, sondern mit zahlreichen Pointen, Irrungen und Wirrungen zu rechnen ist.

Und je weiter sich Mickiewitz körperlich von seiner Geliebten entfernt, desto tiefer dringt er in seine und die Geschichte Europas ein. Schlussendlich muss der Held erkennen, dass es meist nicht mehr zu sagen gibt als "-".

Fazit: Die Sprache ist sorgsam gewählt und ermöglicht es, dass sich mit jedem weiteren Satz das Europa anno dazumal aufbaut. Jedoch verliert sich der Autor zwischen den Kapiteln 12 und 14 für meinen Geschmack zu sehr in den geschichtlichen Ereignissen der damaligen Zeit. So fühlte ich mich etwa an den Geschichtsunterricht im heißen Sommer 2001 erinnert, als ich feststellen durfte bzw. mir von der Professorin mitgeteilt wurde, dass ich manchmal schnarche. Zu meinem eigenen Glück währt dies nur über relativ kurzer Zeit in einer solch ausgeprägten Form und schon darf ich wieder um die wahre Liebe bangen.

Wer leichte Unterhaltungskost mit hohem Herz-Schmerz-Faktor sucht, wird bitter enttäuscht werden. Jene aber, die ein bisschen Geschichte und neues Wissen nicht scheuen, sollten sich wirklich an das Buch heran trauen. Ja, und Geschichtsstudenten, die gerade an ihrer Dissertation über diesen historischen Zeitraum schreiben, sei der Dichter Tiret zumindest als Tertiärliteratur empfohlen.

 Das Übermaß vernichtet das Kostbare.
Aleksander Mickiewicz – 3. Kapitel „Eine Andeutung, die adelt“

Ich möchte somit nicht weiter ausschweifen, sondern nur mehr abschließend anmerken, man blickt der Fortsetzung in stiller Aufregung neugierig entgegen.

[Die Doku-Soap über das Rezensieren von Tiret in 10 Tagen ist hier zu finden: LINK]

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Vanilla Kanteen. Feine klare Sprache, kompakt, viel Inhalt und Philosophie, sich verengende Kapitel hin zu einem Mirabeau den ich gleich ein paar Mal lesen muss, da er mir ein wenig sperrig entgegentritt; man wird in ein Ende entlassen, an dem sich der große Kreis der Geschichte schließt und der Titel seine Tiefe und Bedeutung bekommt. Das Ganze ist detailfreudig und vermittelte mir dadurch ein umfassendes und greifbares Bild des "Settings".Ich bin entzückt von der Geschichte des Buches und dem Gegenübertreten von Verstand und Emotion - auch für mich im Moment des Lesens. Ich habe unzählige Male über die Situationskomik geschmunzelt und die Hauptfigur ins Herz geschlossen. Von der Historie habe ich keinen blassen Dunst, vielleicht beeindrucken mich der Personenaufmarsch und die Anmerkungen deshalb so sehr. Fein ist, dass der Autor einen nicht im Dunkeln tappen lässt und die unwissende Leserschaft, wie ich eine bin, wird elegant und andernorts auch offensichtlich eingeweiht. Dankeschön. Ebenso die Sprache: leichtfüßig sind da Sprachen eingewoben, die  auch räumlich und philosophisch und geographisch gesehen viel Platz geben. Ich freue mich darauf, es wieder und wieder zu lesen. Denn es stecken noch Schichten darin, die ich beim ersten Durchgang nicht gesamt erfassen konnte. Das Prelúde mit den offen gezeigten Streichungen hat mir das Gefühl vermittelt, eingeweiht worden zu sein in "geheime Prozesse", so etwas wie ein Backstagepass. Allerdings finde ich es schade, dass man die gestrichenen Zeilen im Buch nicht so gut nachverfolgen kann wie in der PDF-Leseprobe am Bildschirm. Im Buch war es mehr ein Gefühl von "etwas vorgesetzt bekommen, das man nicht lesen darf". Und dann, nach dem Prelúde noch ein Vorwort - ein persönliches und motivierendes und gar nicht unnötiges. Und am Ende wieder einiges dazu zu lesen. Die Geschichte des Tiret ist eingebettet in Vor- und Nacherklärungen und zusätzlichen Erläuterungen. Ich fand das alles ganz angebracht und gut und erklärend und interessant. Besonders angetan war ich von der Fülle an gut platzierten und wie ich mir denke wohl ausgewählten Zitaten. Was mich hier am Ende irritiert, ist die kleine Szene im kleinen Spiegelsaal. Aber Rilke am Ende hat mich wieder versöhnt.

Dagmar Griehser. Die Gestaltung des Werkes spricht mich sehr an. Ich finde es stimmig. Der Anfang des Buches „Prelude“ hat mich sehr neugierig gemacht! Vor allem die durchgestrichenen Sätze sind „anders“ und „anders“ ist super. Und obwohl die Sätze durchgestrichen sind, kann man sie, wenn man sich länger damit auseinander setzt, lesen. Das Vorwort finde ich sehr aussagekräftig. Es lässt erkennen, was hinter dem Roman steht. Der Autor gibt mir damit das Gefühl, dass er sich sehr viele Gedanken darüber gemacht hat warum er das Thema der französischen Revolution gewählt hat. Bevor ich von Seite 15 weg die eigentliche Geschichte gelesen habe, las ich die Anmerkungen. Für mich war es wichtig die Hintergrundinformationen vorab zu haben. Dabei gefällt mir der objektive und nicht bewertende Vergleich zwischen Rousseau und Voltaire sehr gut. Die Zitate im Buch (Vorwort, Danksagung, …) finde ich themenbezogen und auflockernd. (Ich mag aussagekräftige Zitate grundsätzlich gerne) Das Nachwort: „Aber wer schreibt die Wirklichkeit?“-„Geschichte ist immer eine Fiktion“ hat mich sehr beeindruckt. Ich möchte dem Autor noch auf einige (Aus)Druckfehler hinweisen, auch wenn das Buch schon Buch ist, für die nächsten Auflagen [...] Ich finde, der Autor hat die überlieferten Briefe geschickt in den Roman eingebaut. Ich habe so das Gefühl, dass er sich zuerst die Sachen zurechtgelegt hat, die er gerne im Roman haben wollte und dann das Drum Herum aufgebaut hat. Und das ist ihm gelungen. Der Autor hat eine beindruckende Ausdrucksweise. Ich finde die Geschichte ist wie ein Schmetterling! Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf den zweiten Band.

Frank M. Diesmal nicht auf den Punkt! ;o) Ich wurde automatisch durch die Seiten ge- führt, nur um zu wissen wie es weiter geht, wohin die Reise führt. Gebannt von den Zeilen und das was der Dichter erfährt. Was aus die Liebe des Dichters Tiret zu Fräulein Madeleine wird, ob diese zueinander finden ... mit einer wahr- lichen Überraschung am Ende, mit der ich nicht gerechnet habe, aber irgendwie das Salz des Buches ist. (Schon empfohlen, wie auch Rotkäppchen 2069) [...] Heute Nacht habe ich Tiret zu Ende gelesen, die letzten 50 Seiten wollte ich nicht auf den nächsten Tag verschieben. In dem Fall fällt es mir schwer die richtigen Worte zu finden. Eine kleine Reise durch die europäische (französische) Geschichte, mit wunderschönen und interessanten Dialogen, eines von Liebe durchtränkten Dichters, eingeholt von der Wahrheit die er sich anders ersehnt hat. Wunderschön! Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Du hast eine schöne Art zu schreiben, sei es Rotkäppchen oder Tiret - auch wenn beide ganz anders sind, oder vielleicht deswegen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung beider Werke :o) Das Cover möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, es ist mehr als gelungen. Habe mich auch schon auf der Seite von Kheira Linder umgeschaut, empfehlenswert.

Marlne M. Historischer Background gut recherchiert; Protagonist und andere handelnde Personen gut skizziert und "belebt"; interessante und unvermutete Wende am offenen Ende; im Kapitel Mirabeau wirken dessen Aussagen ein bisschen zu sehr aus dessen Briefen zitiert und damit aufgesetzt - sonst spitze - möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was es mit dem Bernsteinamulett auf sich hat!!!

Tom S. Gratuliere zu Tiret. Das Buch ist im Vergleich zu Rotkäppchen ein richtig erwachsenes Buch. Ich hoffe es mal am Wühltisch der Buchhandlung meines Vertrauens zu entdecken. Die Geschichte zieht angenehm langsam stetig voran und regt zum Nachdenken an. Mir gefällt, dass sich die realen Personen gut in die Handlung einfügen und die Fußnote des Geburtsjahres einem als Laie der Revolution dezent dabei hilft wahre Gestalten von den fiktiven zu unterscheiden. Lediglich der Schriftverkehr des Graf Mirabeau hätte sich besser als Zwischenkapitel in Briefform gemacht, anstatt das geschriebene Wort in einen Dialog zu zwängen. Vielleicht kommt auch der Beschluss während des Billardspiels unseren Hauptdarsteller zu tatkräftig unterstützen etwas schnell. So etwas mag wohl überlegt sein. Insgesamt ist die Geschichte sehr spannend und lässt mit dem Cliffhanger zum Schluß viele spannende Gedanken offen. Es wird Zeit, schon mal den zweiten Band vorzubestellen.

Monika L. Prélude und Vorwort des Buches Die Liebesnacht des Dichters Tiret finden durchaus meine Zustimmung, ebenso das erste Kapitel: Eine Ouvertüre in Frankfurt. Leider überzeugt mich das restliche Buch dann gar nicht mehr! In die Tiefe gehen lediglich die Zitate und Aphorismen großer Männer & Frauen (?). Dazwischen: Oberflächlichkeiten, Banalitäten und Geschwafel alles sprachlich, gar keine Frage, jedoch sehr schön formuliert. Erst auf Seite 159 (Kapitel 16: Das verlorene Auge des Monsieur Duport) wurde ich ein wenig aus meiner Lethargie gerissen   etwas spät, wo das ganze Buch doch  nur  200 Seiten hat. Auch mit der Persönlichkeit der Hauptfigur, Mickiewicz, kann ich so gar nichts anfangen. Einen liebenden, polnischen Gelehrten stelle ich mir irgendwie anders vor. Ich vermisse Gefühle und Emotionen, Liebe und Hass, Begeisterung, Selbstzweifel und Theatralik. Fjodor M. Dostojewskij hat für mich in diesem Zusammenhang den Begriff  Slawophile  (aus: F. M. Dostojewskij, Der Idiot, Verlag: Artemis & Winkler, 8. Auflage 1996, Seite 724) geprägt. Sein Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin, der in diesem Buch eine Hauptrolle einnimmt und einen liebenden, russischen Intellektuellen darstellt, wirkt auf mich, im Gegensatz zu Mickiewicz, echt und glaubwürdig.

Anita Luttenberger. In die Geschichte eintauchen … in das Jahr vor der französischen Revolution. Bei Tiret handelt es sich nicht, wie man vielleicht aufgrund des Klappentextes vermuten könnte, um einen schnöden Historienroman, sondern um die mit- reißende Geschichte des Herrn Aleksander Mickiewicz´s, der sich mit seiner Herkunft und seinem weiteren Werdegang auseinandersetzen muss, in einer Zeit, die von Unruhen und Aufständen geprägt ist. Anhand genauester Recherche gelingt es Richard K. Breuer ein Werk nahe an der damaligen Realität zu schaffen, ein Werk, das den Leser fesselt und in seinen Bann zieht. Eine packende Handlung, der Blick fürs Wesentliche und ein mit Humor gespickter Erzählstil sind der Garant für einen Roman, der weit weg von allen stupiden historischen Publikationen anzusiedeln ist und zweifelsohne seines Gleichen sucht