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Donnerstag, 24. Feber
2005 - 17h32
© Richard K. Breuer
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Und schon wieder kämpfe ich mit einem Anfang, weil meine Schreiblaune sich plötzlich davon machte, als ich mich zu diesen Zeilen entschloss. Wo beginnen? Das Aufhören, denke ich mir oft und oft, ist da um vieles einfacher (nein, ist es ganz und gar nicht, denn ein gutes Ende für eine gelungene Geschichte zu finden, kann einem graue Haare wachsen lassen – und wer möchte in der Blüte seiner Schaffenszeit ergrauen?). |
Im Mai 2004 war es, als ich das erste Buch („Azadeh“) beendete und verschiedene Verlage in Österreich und Deutschland anschrieb. Da sich Verlage generell sehr viel Zeit lassen, bevor sie einem eine sehr höfliche Ablehnung schicken, wollte ich meine kreativen Höhenflüge für ein weiteres Buchprojekt nutzen und begann an „Rotkäppchen“. Wenig später stellte sich heraus, dass sich der absurde mit dem realistischen Teil nicht vertrug und so wie man es mit Geschwistern macht, die sich nur in den Haaren liegen, wenn man sie in ein Zimmer sperrt, so machte ich es mit den beiden unversöhnlichen Teilen: ich gab ihnen jeweils ein eigenes Zimmer, will heißen: jedes Teilchen bekam sein eigenes Büchlein. Damit schrieb ich (mehr oder weniger) gleichzeitig an zwei Büchern (früher hatte ich davor immer Bedenken) und bin nach über einem halben Jahr in der Endphase (naja, was heißt bei mir schon Endphase?!). Da sich meine so genannten „Beta“-Leser generell sehr viel Zeit lassen, bevor sie einem kein Feedback zukommen lassen, wollte ich meine kreativen Höhenflüge für ein weiteres Projekt nutzen und begann meine HomePage zu erweitern. Also erstand ich das Upgrade von WebEditor 3.0 auf 6.0 und machte mich daran, ein neues Intro zu entwerfen, das meine drei Bücher in den Vordergrund stellen sollte. Da ich Gefallen am Entwerfen von Covers gefunden hatte, kam eines zum anderen – und „BUMMS!“ (frei nach Dr. Kravitz) sitzt man Stundenlang vor dem Bildschirm (TFT sei dank kein Augenflimmern) und bastelt wie gestört an Kästchen und Bildern. Keine Frage, mein perfektionistischer Ansatz wird mir früher oder später den Spaß verderben. Nach dem ich nämlich die Site mit „Rotkäppchen 2069“ fertig hatte, musste ich entsetzt feststellen, dass meine alte HomePage eine klägliche Anhäufung von inszenierten* Beinlichkeiten war. Freilich, wenn man jung und unveröffentlicht ist, mag das noch irgendwie durchgehen, aber wenn man einmal älter und unveröffentlicht ist, dann geht das nicht mehr! Die schlimmste Erkenntnis, die traf mich in den letzten Tagen (und noch einmal vor genau einer halben Stunde): die damaligen Ergüsse, also Gedichte, Märchen, Briefe und dergleichen mehr, müssen von Grund auf renoviert werden. Ein Schock! Denn dafür fehlt mir einfach der gute Wille. Also wurde radikal ausgemistet und von den etwa zehn Gedichten/Poems schafften es nur zwei in die engere Wahl. Die Briefe habe ich erst gar nicht mehr „abgedruckt“ und das Märchen ist aus „Azadeh“ entliehen (wie wohl es das Original schon vor „Azadeh“ gab!). Wenigstens ein hübsches Bildchen von mir überlebte die „Ausmistung“** (wenngleich meine Haare nun beträchtlich gewachsen sind). Eventuell werde ich eine zeitgenössische Abbildung zur Veröffentlichung freigeben, falls ich eine finde, die meine Schokoladenseite betont. Das Gästebuch bleibt wie es war und ist. Mehr will ich jetzt gar nicht sagen. Meine Schreiblaune ist noch immer nicht zurück, hoffe, sie hat sich nicht verirrt oder ist in ein Schneeloch gefallen. Ja, heute, am 24. Feber 2005 liegt Schnee in Wien. Ist das von Bedeutung? Heute wohl nicht. In hundert Jahren vielleicht schon, wer weiß. * äh, jetzt muss ich natürlich gestehen, dass diese "inszenierten Peinlichkeiten" ** die "Ausmistung" und "Renovierung" sollte bis 29. April '05 dauern ... |