
Richard K. Breuer
Schwarzkopf
eine
absurde
Wiener
Krimi Comedy
über
Hollywood
und andere
Grauslichkeiten.
ISBN 978-3-9502498-6-6
Klappenbroschur mit 304 Seiten € 14,90
Inhalt des Buches Schwarzkopf?
Um Investoren und Politiker für das Remake zum Film Der dritte Mann aus dem Jahr 1949 zu gewinnen, reist der äußerst erfolgreiche Hollywood-Autor Harald Schwarzkopf in seine Geburtsstadt Wien, begleitet vom durchgeknallten Regie-Wunderkind Ernesto Ostwaldo. Nach dem überraschenden Unfalltod seines alten Freundes Otto Sittich machen sich die beiden daran, die Hintergründe dieses Unfalls aufzuklären, stolpern dabei über den Schlitzer von Wien und lösen in nur 5 Tagen und 4 Nächten eine Katastrophe nach der anderen aus. Schlussendlich steht sogar dem österreichischen Bundeskanzler Schuhnagel und Innenminister Bitterlich das Wasser bis zum Hals – im wahrsten Sinne des Wortes.
Inhaltsverzeichnis des Buches Schwarzkopf
Airport
Network
L.A. Confidential
The TV Set
Welcome in Vienna
The Apartment.
Dead Man’s Head
Hellzapoppin’
Music in the Air
Shadow of a Doubt
There Will Be Blood
Love in the Afternoon
Stage Fright
Taxi Driver
The Search
The Pitch Meeting
Some Like It Hot
Laura/Bound
Prince of the City
Blow Up
Psycho
Underworld
Waterworld
Anatomy of a Murder
Für wen ist das Buch Schwarzkopf geeignet?
Du liebst schräg-schwarzen Humor mit absurden Einfällen, bist ein Kind der 1980er Jahre, das mit dem Hollywood-Kino aufgewachsen ist. Du bist von der Kulturstadt Wien fasziniert und erinnerst dich noch gut an die Serie Kottan ermittelt. Den Filmklassiker Der dritte Mann hast du bereits gesehen und freust dich auf die zahlreichen witzigen Anspielungen. Heck, die Handlung des Buches orientiert sich am Film, freilich mit einem entscheidenden Twist. Und nicht zu vergessen, das Buch Schwarzkopf ist nicht nur lustig, sondern bietet auch gepflegte Krimi-Spannung bis zum Schluss und trainiert deine Lachmuskel. Bitte beachte, dass der Text im Drehbuchstil geschrieben ist. Eine kleine Eingewöhnungsphase ist vermutlich nötig. Wirf am besten einen Blick in die Leseprobe.
Schwarzkopf entstand als Drehbuchprojekt, dank Initiative von SP. Obwohl sie Gespräche u.a. mit Heinrich Ambrosch (SATEL Film), Paul Harather, Christoph Grissemann und Lukas Batthyany ermöglichte, blieb die Finanzierung offen.

Umschlag der 1. Ausgabe 2008
Schwarzkopf
Der Umschlag war noch mit weißem Hintergrund, weil ich anfänglich Probleme mit dem Freistellen von Objekten im Photoshop hatte. Ja, aus der Not mache eine Tugend.

Umschlag der 2. Ausgabe 2008
Schwarzkopf
Aus weiß mach schwarz, passend zum Titel. Die Gestaltung orientierte sich natürlich an ein Filmplakat. Da es seinerzeit kaum erschwingliches Bildmaterial gab, entschied ich mich für eine typographische Lösung.

Staastssekretär Wamperl: »Übrigens, Kirsch, was Sie da letztens g’schrieben haben, des ist bitteschön ein Blödsinn, ja. Wir waren es, die Hollywood nach Wien ’bracht haben. Und sonst niemand! Hab ich Ihnen schon die G’schicht erzählt? Ist exklusiv für Sie! Hören’S zu: Unser Bundeskanzler höchstpersönlich hat die Idee zu dem Remake g’habt. Also hat er alle Hebel in Bewegung g’setzt und seine Kontakte nach Hollywood spielen lassen. Sein Urgroßonkel mütterlicherseits ist nämlich mit der Familie vom Billy Wilder verwandt. Haben Sie das g’wusst? Was sagen’S?«

Was Leser über das Buch sagen
Schwarzkopf von Richard Karl Breuer


Wien im Wahnsinn
Ein herzliches Lesevergnügen! ›Ganz Wien steht Kopf in Erwartung des berühmten Hollywood-Autors Harald Schwarzkopf. Begleitet wird der von Regie-Wunderkind Ernesto, einem Junkie, der die ganze Welt „coolio“ findet, was nur eingeschränkt auf Gegenseitigkeit beruht. Die Verwirrungen beginnen bereits bei der Ankunft auf dem Flughafen, von wo aus der Weg direkt in die Prominenten-Zelle einer Haftanstalt führt. Hier werden Schwarzkopf und Ernesto nun jede Nacht ihres Ver- und Zerstörung bringenden Wien-Aufenthalts verbringen – immer aus einem anderen Grund, allerdings nie wegen des mysteriösen Todes ihres Freundes Otto Sittich. Da stehen ganz andere unter Verdacht, die jedoch bald darauf im eignen Blute liegen. Ferner treten auf: die Frühstücks-TV-Moderatoren Bernhard & Bianca, Theater-Diva Laura Hinz-Sittich, Bundeskanzler, Innenminister, Staatssekretär, Polizeipräsident, drei Investoren, ein Psychiater, der deutsche Kulturminister nebst Gattin und eine Handvoll Polizisten. Sie alle müssen mit ansehen, wie Schwarzkopf und Ernesto trotz schlussendlich schärfster Bewachung und im übrigen ohne jede Absicht einen Star-Dirigenten in den Wahnsinn treiben, das Theater in Brand stecken, die Innenstadt fluten. Der Wiener Autor Richard K. Breuer schreibt das alles in einer Art Drehbuch, das gekonnt mit Klischees jongliert und in witzigen Dialogen Filmbranche und Staatsapparatur auf die Schippe nimmt. Mit Gespür für Situationskomik und sicherer dramaturgischer Hand sorgt er so für ein herzliches Lesevergnügen. Vom Schmäh typischer Dialekt-Wörter ganz zu schweigen. Erschienen ist die Krimi-Comedy im Selbstverlag, auch als ebook.‹ *jf|Leipziger Volkszeitung

Sucht-Gefahr! ›Wien-Reiseführer gibt es viele, sehr gute sogar. Wer aber wirklich etwas über das Innerste der Wiener Seele erfahren möchte, darüber, wie Wien funktioniert, der ist mit Richard K. Breuers absurder Krimi-Komödie ›Schwarzkopf‹ bestens bedient. Hintergrund der Handlung ist der Versuch des in Hollywood lebenden Regisseurs Harald Schwarzkopf, Investorengelder für ein Remake des „Dritten Manns“ einzuwerben. Als Schwarzkopf dafür nach Wien reist, geht es dort drunter und drüber. Breuer beherrscht das Slapstick-Genre, seine Komödie ist absurd, schwarz und immer wieder abgründig amüsant. Ein besonderers Lektüre-Erlebnis, auch für den, der glaubt, Wien schon gut zu kennen. Sucht-Gefahr!‹ *ct|HörBücherMagazin

Sehr turbulent! ›Eine Rentnergang von Emigranten wird auch in dem grotesken Wien mit Ambitionen zur Filmstadt, das Richard K. Breuer in „Schwarzkopf“ entwirft, mit Statistenrollen bedacht. An zwei von fünf Tagen retten sie sogar – mehr oder minder zufällig – dem Titelhelden, einem weltberühmten Regisseur, das Leben. Es geht überhaupt sehr turbulent zu in dieser Kriminalfilm-Drehbuchparodie. Unfähige Polizisten, ein unfähiger Bundeskanzler und ein überkandidelter deutscher Kulturattaché sind weitere Komparsen, die im Gedächtnis bleiben. Vage an den Plot von „Der dritte Mann“ angelehnt, wird alles verwurstet, was auch nur irgendwie mit goldenem Wienerherz und kriminellen Machenschaften zu tun hat, „Kottan ermittelt“ eingeschlossen. Die absurde und trotzdem schlüssige Handlung erinnert aber auch an den wenig bekannten Jurek-Becker-Film „Der Passagier – Welcome to Germany“ (1988). Der nicht immer geschmackvolle Humor und die Blödeleien zerren manchmal zwar arg an den Nerven, aber eine Satire in Dialogform, in der jeder Tag für die Hauptdarsteller mit der Entlassung aus der Prominentenzelle des Polizeigefangenenhauses beginnt, entbehrt nicht eines gewissen Charmes.‹ *ml|FalterBuchbeilage
Mehr, mehr, mehr! ›Ich soll also Schwarzkopf lesen. Und dafür sorgen, dass sich der Autor nicht ins Knie schießt, weil ich zuviel verrate. Wie ich zu der Ehre komme, ist mir noch immer unerklärlich, schließlich habe ich vom Autor den Kopf gewaschen bekommen, dass ich [den Film] the third man nicht kenne. Lachen ist die beste Medizin! Wollte ich nie glauben. Ich hasse solche nichtssagenden Sprichwörter und leeren Redewendungen, aber heute kann ich zumindest für dieses eine meinen Daumen in die Luft strecken und sagen: YES, indeed! Mit Tropfnase, Halsweh, Gliederschmerzen und Fieber auf dem Sofa liegen und Kamillentee schlürfen: SO habe ich mir den Tag bestimmt nicht vorgestellt. Die Sonne genießen wollte ich, auf ein Konzert gehen und arbeiten. Stattdessen kriege ich Schwarzkopf geschickt und siehe da: nach ein paar Seiten war mein Zwerchfell ausgeleiert, die Augen tränten vor Freude und die Nase tropfte im Takt. Fazit erster Eindruck: KOMÖDIE ist untertrieben, ich habe lange nicht mehr so gelacht, die Dialoge sprühen über vor Wortwitzen und Missverständnissen. Die Charaktere sind herrlich, gerade so detailliert beschrieben, dass sich das Kino wie von selbst im Kopf abspielt! Mehr mehr mehr!‹ *Marijke|HochschulradioAachen
Siehe Live-Kommentar am Ende.
Unterhält glänzend! ›Das Buch liest sich zügig und unterhält glänzend, es gibt herrliche Slapstick-Szenen und viele Running Gags. Schwarzkopf ähnelt den Werken von Wolf Haas bzw. deren Verfilmungen, ist turbulent wie eine Boulevardtheaterstück und erinnert in seiner nervösen Hektik an Billy Wilders Eins, Zwei, Drei. Auch erinnert die Atmosphäre des Buches sehr an Kottan ermittelt, nicht nur wegen des Akzents der Figuren, sondern auch wegen der Anhäufung von Absurditäten. Überall herrscht Verwicklung, Verwechslung und Verwirrung. Am Ende kommt es sogar noch zu einem spannenden Showdown mit einem mysteriösen Serienkiller, der jedem Psychothriller zur Ehre gereichen würde.‹ *tcboyle|literaturblog

Kabarettist
Ein Gusto-Stückerl! Irrwitzig und irre witzig! ›Also, ich muss ja ehrlich sagen, ein Buch in der Art habe ich glaube ich noch nie gelesen. Es ist im Drehbuchstil verfasst, also äußerst dialog-lastig, und das hat mir sehr gut gefallen. Und nicht nur das! Der Autor hat da ein wahres Gusto-Stückerl verfasst. Irrwitzig und irre witzig! Schwarzkopf ist eine turbulente Screwball-Comedy, in der es von skurrilen Personen nur so wimmelt. Alles in allem war das Buch wirklich grenzgenial komponiert, ein absoluter Lesespaß und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne mal was richtig schräges, politisch Unkorrektes lesen möchte. Schwarzkopf wurde mit Wolf Haas ebenso verglichen wie mit Monty Python – ich würde dann hier noch Kottan in die Runde werfen! 4.5/5 Sterne für ein Buch, das Lust auf mehr vom Autor macht, und mit Ernestos Worten: „Yah, Mann! Coolio!“ Kaufen! Lesen! Ablachen!‹ *indiebook|literaturblog
Rabenschwarzen und grenzgenialen Wiener Krimi! ›Nach Richard K. Breuers Rotkäppchen 2069 war ich ja schon auf einiges gefasst, überrascht hat mich sein aktuelles Buch dennoch. Schwarzkopf ist anders, etwas weniger abgedreht und absurd als sein Vorgänger. Breuer setzt erneut auf vertraute Irr-Sinnigkeiten, wie z.B. ein Buch in Dialogform zu schreiben. Er schafft es aber, den Leser damit weder zu langweilen noch ihn mit der Vielzahl an Charakteren zu verwirren. Schwarzkopf ist eine rabenschwarze Krimi-Comedy mit vielen Parallelen zum „Der dritte Mann“. Muss hier noch gesagt werden, dass dieser Wahn-Witz in Wien spielt? Slapstick-artige Szenen, Absurditäten auf mehreren Erzählebenen und bitterböse Seitenhiebe auf die österreichische und insbesondere auf die Wiener Seele machen Schwarzkopf zu einem Event, das einem nicht jedem Tag passiert und zu dem man auch die nötige Aufmerksamkeit haben muss. Mit rasantem Tempo fährt der Autor mit dem Leser ab und nötigt ihm die volle Konzentration in jeder Zeile ab. Wie’s halt sein soll – bei einem anständigen, rabenschwarzen und grenzgenialen Wiener Krimi!Besonders hat mir der smarte Kommissar (Major Kohlweg) gefallen, der mich immer wieder in Kottans Zeiten versetzt hat: Man weiß nie, ob er durch Verstand oder mehr durch Glück ermittelt.‹ *bluecher|literaturblog

Das ganze Buch schreit nach Verfilmung! ›Zu allererst: Schwarzkopf hat mir gefallen. Besser als Tiret, ebenso gut wie Rotkäppchen, vielleicht sogar ein wenig besser. Ich finde eben, dass Breuer ein begnadeter Dialogautor ist. Stellenweise hat er in Schwarzkopf den Slapstick für meinen Geschmack zu weit getrieben. Was MIR besonders gut gefallen hat, sind eher die Zwischensequenzen, die Anspielungen, gewisse Wortwechsel, die Zeitungsberichte. Besonders köstlich auch die Bestechungsszene. Und natürlich liebe ich den mörderischen Schluss mit Laura und Schwarzkopf, ein einziger Aufruf zur Verfilmung. Überhaupt schreit das ganze Buch nach Verfilmung und ist meiner Meinung nach – bis auf die Länge – ein absolut praktikables Drehbuch. Anfangs hat mich die extreme Stereotypie der Figuren sehr gestört, aber dann ist mit klar geworden, dass dies dem Genre dient, einem Satireschwangeren Film Noir, oder besser vielleicht: einem Comic mit menschlichen Darstellern, das wirklich gut getroffen wurde.‹ *irismaria|schauspielerin
Skurril, witzig, einfach etwas Besonderes. ›Trotz der sehr skurrilen Geschichte ist das Buch leicht und flüssig zu lesen. Der Autor zieht in perfekter Manier über die Wiener, den Deutschen Staatsbesuch und die Gäste aus Hollywood her. Eine Komödie definiert sich ja nicht zuletzt dadurch, dass man darüber lachen kann. Richard K. Breuer hat sein Buch mit soviel Humor gespickt, das laute und langanhaltende Lacher garantiert sind. Die Leser nördlich des Weißwurst-Äquators könnten sich allerdings bei dem einen oder anderen Dialog, vor allem wenn es zu Wienerisch wird, etwas schwertun. Vielleicht hat Herr Breuer deswegen einen kleinen Sprach-Guide ins Buch integriert. Wer lachen möchte und ein Faible für unsere südlichen Nachbarn hat, wird an Richard K. Breuers Buch eine Menge Freude haben. Vorsicht, wer nicht lachen kann oder will: Finger weg!‹ *leserwelt|literaturblog
Layout-Zugaben für Genießer. Und lesen’S unbedingt das Büchl. ›Kultivierte Cineasten müssen sich auf allerhand gefasst machen. Freilich gibt es auch außerhalb der Generallinie Dritter Mann zuhauf Dritter Mann-Zitate, -Anspielungen und -Parodien, und zwar nicht nur die üblichen Verdächtigen. Und wie man aus den nur scheinbar einfachen Zutaten Dialog und Regieanweisung parallele Handlungsverläufe und Perspektivwechsel konstruieren kann, die auch ausgebuffte Leser verblüffen, das kann der aufmerksame Leser hier am lebenden Objekt studieren. Die Figuren stolpern fünf Tage lang mit Turbo von einem Fettnäpfchen ins nächste, die Handlung stolpert mit ihnen, und der eh schon vor Lachen nach Luft ringende Leser hechelt ihnen hinterher. Trotz des ungewöhnlichen Aufbaus ist Schwarzkopf nicht unübersichtlich, dafür sorgen schon gliedernde Momente, die einem bald vertraut werden — jedes Moment ein Bündel von running gags. In diesem Sinne: Gehma! Und lesen’s unbedingt das Büchl. Und lachen’s bittschön nicht allzu laut, wenn Sie’s in der Bahn lesen, damit die Herrschaften ringsum trotz Ihrem Gekicher und Gegacker die Durchsagen verstehen können.‹ *weiser111|amazon
ganze Besprechung lesen
›Kann man sich Bedrohlicheres vorstellen als eine Neuverfilmung des „Dritten Mannes“ nach dem Drehbuch von Steven Knight? — Oh ja; sogar dieses Horrorszenario lässt sich steigern, nämlich zu einer entfesselten Groteske, der nichts heilig ist, und die hat unter anderem diese Drehbuch-Rohfassung im terrorverdächtigen Fluggepäck: „Ein rumänischer Erzbischof, der Leute zum Vergnügen aufschlitzt, und ein drogensüchtiger Polizist geraten im altehrwürdigen Stephansdom in einen Schusswechsel, werden schwerst verletzt, kopulieren sich die Seele aus dem Leib, entzünden zu guter Letzt eine geweihte Kerze … und sterben“.
Nein, keine Angst, dazu kommt’s nicht. „Schwarzkopf“ ist noch viel absurder, komischer — und vermutlich viel, viel näher dran an der Realität, nicht nur in Wien. Sie werden’s sich bereits denken: Ein Kriminalroman für behagliche Abendstunden ist das nicht, sondern eine Art Drehbuch-Rohfassung (auch formal eine Graham-Greene-Hommage der anderen Art), dessen Handlung sich ausschließlich aus Dialogen, Regieanweisungen sowie typographischen und Layout-Zugaben für Genießer ergibt. Eigentlich geht’s ja nur um Remake des „Dritten Mannes“, mit Vorgaben, die einen schaudern machen. Aber dann fliegen die Pläne der Beteiligten immer rasanter aus der Kurve, derweil sich Vorfälle ereignen, die verdächtig an den Originalfilm erinnern.
Also ruhig Blut, liebe Leser, das mit dem rumänischen Erzbischof zitiert nur die Rohfassung eines unter Zeit- und sonstigem Druck entstandenen Drehbuchs von Harald Schwarzkopf, und nicht die Romanhandlung. Die ist noch viel abgedrehter und liest sich wie Monty Python bei der Papstaudienz auf Speed. Wie dieser bemerkenswerte Plot entstehen konnte, wer aus der Kultur- und Politikprominenz sich im Laufe der aberwitzigen Handlung von seiner unvorteilhaftesten Seite ausgiebig präsentieren konnte, und welche Heiligtümer der Film- und Kulturgeschichte hier gründlich durch den Kakao (mit Schlagobers) gezogen werden, unter Mitnahme sämtlicher Wien-Assoziationen — nun, das können und sollten Sie, geneigter Leser, in Richard K. Breuers Krimi-Comedy „Schwarzkopf“ nachlesen.
Wer das Wienerische in möglichst vielen seiner Varianten im Ohr hat, sollte sich besonders viel Zeit lassen beim Lesen, auch wenn’s gerade noch so komisch sein sollte. Genauso stellt man sie sich nämlich vor, diese herzigen Adabeis vom Frühstücksfernsehen und diese parlierenden Politik-Kapazunder. Haargenau so. Man liest die Dialoge und hat die Figuren in allen Details vor Augen. Ganz zu schweigen von rezeptpflichtigen Slapstick-Szenen nach Stummfilmzeit-Manier, die Breuer aus unschuldigem Anlass heraus entwickelt, mit exakt ausbaldowertem Timing, die ihre Eigendynamik entwickeln und nur noch durch energisches Eingreifen dauergrantelnder Wiener Polizeibeamter zu bremsen sind (naja, energisch… wir befinden uns schließlich in Wien…). Jedenfalls stellen Szenarien wie z.B. das Chaos, in das der Wiener Flughafen unter Mitnahme sämtlicher Beteiligten taumelt, oder die Folgen der gedopten Kinderbowle beim Pitch Meeting (um nur zwei unter einigen gleich großartigen herauszuheben) so einiges in den Schatten, das derzeit vom Feuilleton übern Schellenkönig gelobhudelt wird.
Und wie man aus den nur scheinbar einfachen Zutaten Dialog und Regieanweisung parallele Handlungsverläufe und Perspektivwechsel konstruieren kann, die auch ausgebuffte Leser verblüffen, das kann der aufmerksame Leser hier am lebenden Objekt studieren.
Bei alledem sind allein schon die Figuren a leinwande Sache, allen voran die authentisch inkompetenten Bundeskanzler, Innenminister und Großkopfeten der Wiener Polizei. Allerliebst sind der deutsche Kulturminister samt Piefke-Gemahlin oder Schwarzkopfs chronisch bis zum nicht vorhandenen Stehkragen zugekokster Kompagnon Ernesto. Die Wien-Exilianten mit deplazierten Heimatgefühlen und ebensolchen Erinnerungen an das Jahr 1938 sind ihr politisch unkorrektes Eintrittsgeld ebenfalls wert, und nicht zu vergessen zahlreiche Nebenfiguren vom Schwechater Bodenpersonal bis zum exaltierten Dirigenten, die in ihrer unbeirrbaren Verkennung der Situation direkt aus dem echten Leben entsprungen sein müssen. Ja — und die herzigen Reporter Bernhard und Bianca vom AustriaLIVE-Frühstücksfernseh sind dermaßen dämlich — die m ü s s e n echte Vorbilder haben; sowas kann man nicht erfinden.
Die Figuren stolpern fünf Tage lang mit Turbo von einem Fettnäpfchen ins nächste, die Handlung stolpert mit ihnen, und der eh schon vor Lachen nach Luft ringende Leser hechelt ihnen hinterher. Trotz des ungewöhnlichen Aufbaus ist „Schwarzkopf“ nicht unübersichtlich, dafür sorgen schon gliedernde Momente, die einem bald vertraut werden — jedes Moment ein Bündel von running gags: Die allmorgendliche Fernsehsendung, die improvisierte Sitzung beim Bundeskanzler, Heinzi und sein bemerkenswerter Bratwürstl-Stand, die chronisch pikierte Gattin des Piefke-Ministers, das Familienleben des ambitionierten Medienfuzzis Grünlich, natürlich die allmorgendliche Variation über das Thema „Entlassung aus der Arrestzelle“ — und noch so einiges mehr.
Manchmal gehen Breuer die Gäule ein wenig durch, nämlich dann, wenn die Freude an der aberwitzigen Situation überhand nimmt, sodass die Handlung selber darunter ein wenig leidet. Viel macht das aber nicht aus. Einem Leser, den das inkommodiert, ist der Humor garantiert im Flughafen Wien-Schwechat abhanden gekommen, will sagen: Sein Humor wurde vom Sicherheitsdienst versehentlich gesprengt, oder er wurde gen Havanna verfrachtet, zusammen mit einem gewissen Kosmetikkoffer.
Kultivierte Cineasten müssen sich — aber das werden Sie sich bereits denken — auf allerhand gefasst machen. Freilich gibt’s auch außerhalb der Generallinie „Dritter Mann“ zuhauf „Dritter Mann“-Zitate, -Anspielungen und -Parodien, und zwar nicht nur die üblichen Verdächtigen. Allein schon die alte Bissgurn Rahmhappel als verschärfte Reinkarnation von Anna Schmidts Vermieterin… hmpffff. Auch Paul Hörbigers berühmter Filmschnitzer in Sachen vertikale Desorientiertheit (nur im englischen O-Ton des Films zu hören) wird in turkifizierter Form so gewürdigt, wie Hörbiger das redlich verdient hat. Und freilich wirft der eigenartige (vorsichtig formuliert) Hollywood-Zampano Ernesto Ostwaldo mit Filmtiteln als Passepartout-Zitaten nur so um sich, ob er nun die Filme kennt oder nicht. Aber es gibt auch jede Menge Filmanspielungen für Fortgeschrittene, so als Zuckerln, von „Pulp Fiction“ über den „Paten“ bis zu „Ein Fisch namens Wanda“. Wenn einem die entgangen sind, macht das aber nix. Is eh Blunzn.
In diesem Sinne: Gehma! Und lesen’s unbedingt das Büchl. Und lachen’s bittschön nicht allzu laut, wenn Sie’s in der Bahn lesen, damit die Herrschaften ringsum trotz Ihrem Gekicher und Gegacker die Durchsagen verstehen können.‹ *weiser111|amazon

Hollywood kommt nach Wien
+++
Rette sich, wer kann!

Schwarzkopf ist pures Vergnügen! ›Im Schwarzkopf stellt Richard K. Breuer einmal mehr unter Beweis, dass er ein Meister des Dialogs und der Schwarzen Komödie ist. Kurz zum Inhalt: der Exil-Wiener Harald Schwarzkopf (Drehbuchautor und Produzent aus Hollywood) kehrt mit seinem Freund Ernesto Ostwaldo in seine Heimatstadt zurück, um am Remake zum Film „Der Dritte Mann“ mitzuarbeiten. Doch bereits im Flughafen Wien-Schwechat geht einiges schief. Von Stund an lässt Schwarzkopf kein Fettnäpfchen mehr aus. Viele herrlich schräge Figuren sind ihm beim „Hineintreten“ behilflich – wie Bundeskanzler Schuhnagel, die „giftige Bissgurn“ Rahmhappel oder der Kripo-Chef Stiefelknecht. Auch die vielen, mehr oder weniger versteckten Hinweise auf den Film „Der Dritte Mann“ und die lustige Seite „Best of Wienerisch für Anfänger“ finde ich gelungen. Mein Fazit: Schwarzkopf ist pures Vergnügen für alle Fans „breueresken“ Humors, fünf Sterne!‹ *helene|autorin
Wiener Komödien sind unschlagbar! ›Cooles Buch! Hab sehr viel gelacht, ich mochte den Humor, der mich an die Filme mit Henry Hübchen (besonders „Rotwein oder Totsein“ oder auch „Snatch – Schweine und Diamanten“) erinnert hat. Im Gegensatz zu anderen Lesern finde ich gerade die Form des geschriebenen Drehbuchs total witzig und kann mir vorstellen, dass es bei einer Verfilmung an Witz verlieren würde. Andererseits sind Wiener Komödien meistens unschlagbar – wenn es also Schwarzkopf auf der Leinwand gibt, würde ich es auf jeden Fall anschauen.‹ *koblenz|bookcrossing
Sehr zu empfehlen! ›Ich hab „Schwarzkopf“ gerade eben fertig gelesen. Und ich muss sagen, ich hab sehr sehr sehr viel gelacht. Genialer Wortwitz, phänomenale Namen der Protagonisten (Bundeskanzler Schuhnagel, Staatssekretär Wamperl, Fernsehsprecherteam Bernhard und Bianca, uva.) Anfänglich hat mich der Drehbuchstil ein wenig überrascht (ich hatte einen Roman erwartet), aber man liest sich recht schnell rein und dann kann man sich sehr gut in die Story kippen lassen. Sehr zu empfehlen!‹ *barbara|forumxing

Geiles Buch! ›Auch ich habe den inzwischen wohl berühmten Schwarzkopf gelesen. Ich habe das Buch gefressen, das Layout ist wie bei allen Büchern zum neidisch werden, und beim Lesen ist das Grinsen gar nicht mehr von meinem Gesicht verschwunden! Geiles Buch!‹ *ecki|cartoonist
Es kam schlimmer, viel schlimmer! ›Es gibt nur wenige Bücher oder Filme, wo ich, je tiefer ich hineingezogen wurde, dachte: jetzt kann es nicht mehr schlimmer kommen (für die Protagonisten) – und natürlich: es kam schlimmer, viel schlimmer: so geschehen bei fast allen Erzählungen von F. Kafka und beim Film „After Hours“ von Martin Scorsese. Es ist nicht zwingend notwendig den „Dritten Mann“ gesehen zu haben, aber es könnte das Lesevergnügen noch einmal steigern.‹ *pebo|autor
Der sehr persönliche Kommentar einer Studentin aus Aachen. Wunderbar amüsant.
Marijke liest Schwarzkopf und kommentiert live mit
…
Lässt auf eine Fortsetzung hoffen. ›Im Ganzen hat Breuer einen sehr frohsinnigen Roman abgeliefert, bei dem es einem schon nahezu leid tut, dass er so schnell vorbei ist. Ein wenig Satire über Produzenten, Politiker und Wohlhabende, mit viel Witz und ein wenig Kritik. Das Buch liest sich sehr einfach, man kann wirklich verdammt viel lachen und vor allem lässt es auf eine Fortsetzung hoffen.‹ *su|amazon.de

absurder Humor (2) anspruchsvolle Literatur (5) dunkler Humor (2) Explizit (2) feiner Humor (2) leichte Literatur (2) Manuskript in Arbeit (2) Realismus (5) Sachbuch für Skeptiker (1) Spannung Krimi (3) Spannung Plot (4)